Neue lärmtechnische Untersuchung der neuen Flugroute

Die geplante Abkürzung der bestehenden Flugroute für Flüge in Richtung Südost würde Neuhausen besonders belasten. Auch andere Kommunen, wie Nürtingen, Wolfschlugen, Aichtal und Denkendorf wären die Leidtragenden. Gleichzeitig erscheint die versprochene Entlastung auf der bestehenden Route - die schwere, laute Flieger müssten diese nach wie vor wählen - kaum wahrnehmbar zu sein. Das zeigt nun auch das neue Gutachten. Auch das Klimaschutzargument (CO2-Einsparungen aufgrund der kürzeren Route) hatte mehr Marketing-Charakter und ist inzwischen von der Bildfläche verschwunden.

Kurzum: eine Neubewertung der Situation ist notwendig. Vor der kommenden Sitzung der Lärmschutzkommission haben sich die Bürgermeister der betroffenen Kommunen, darunter auch Bürgermeister Ingo Hacker deutlich gegen die neue Flugroute positioniert. Auch wir haben uns mit den anderen Gemeinderatsfraktionen mehrmals gegen die geplante Routenänderung ausgesprochen. Dankenswerter Weise koordinieren die Bürgerinitiativen "Vereint gegen Fluglärm" die unterschiedlichen Aktivitäten. In ihrer aktuellen Presseerklärung Initiativen Vereint gegen Fluglärm, 12.06.2022 ist der Sachstand zusammengetragen. Insbesondere die intransparente und einseitige Erweiterung der Fluglärmkommission "... zur Herbeiführung des Wunschergebnisses" wird durch die Initiativen stark kritisiert.

Wir sehen keine Entlastung an der alten Route, die eine deutlich wahrnehmbare Lärmbelastung neuer Gruppen in vorher hauptsächlich unbetroffenen Gebieten rechtfertigt. Die intransparente und einseitige Erweiterung der Fluglärmkommission vereitelt den letzten Rest Beteiligung unterschiedlicher Betroffenen und wird dem Verfahren nicht gerecht.

Aus diesem Grund befürworten wir das Ziel, das Verfahren auszusetzen, bis Arbeitsgruppen des Bundes und des Landes grundsätzliche Möglichkeiten zur Interessenswahrung der Betroffenen in solchen Fällen erarbeitet haben.